Das vierte Arbeitstreffen des DFG-Netzwerks „Wort – Wirkung – Wunder: Sprache und Macht in der Vormoderne zwischen Religion, Magie und Medizin“ stellt die historischen Praktiken der Sprachmagie in den Vordergrund. Um diese (routinemäßig) vollzogenen Handlungen auch kulturübergreifend vergleichbar zu machen, wird insbesondere untersucht, durch welche äußeren Umstände oder Handlungen die Texte wirksam werden. Dabei unterscheiden wir grundsätzlich zwischen (I.) wirkmächtigem Sprechen, (II.) wirkmächtigem Schreiben und (III.) Wirkmacht erzeugenden Begleitumständen und Handlungen. Gleichzeitig interessieren uns die jeweiligen Vorbereitungs- und Begleitumstände sowie deren Systematisierung. Unser Ziel ist es, ein tieferes Verständnis dafür zu entwickeln, wie Worte, Sprache und Schrift den damaligen Vorstellungen zufolge übernatürliche Wirkungen entfalten konnten und welche Wirkprinzipien universellen oder spezifischen Charakter haben. Als Quellen stehen uns dabei – je nach Kultur und Überlieferungslage – nicht nur Anleitungstexte (Rezepte, ritualmagische Instruktionen etc.) zur Verfügung, sondern auch die in der Praxis verwendeten Schriftartefakte selbst, sowie Augenzeugenberichte (etwa in Gerichtsakten oder Reiseberichten) und theoretische Abhandlungen einschließlich der (zumindest in Europa wichtigen) Verbotsliteratur.
4. Arbeitstreffen, Kontakt: Michael Kohs und Marco Heiles
Universität Hamburg, Centre for the Study of Manuscript Cultures (CSMC)
5.-7. NOV. 2025
ab 09:00 Uhr
ab 09:00 Uhr